Der Grüne Gockel

Der „Grüne Gockel“ ist ein an kirchliche Bedürfnisse angepasstes Umweltmanagementsystem, das bereits viele Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen in Deutschland erfolgreich anwenden. Es lehnt sich an die europäische EMAS-Verordnung an (EMAS = eco management and audit scheme). 

Grundlage ist eine umfassende Bestandsaufnahme umweltrelevanter Vorgänge in der Gemeinde, wie der Energie- und Wasserverbrauch, Abfall, Einkauf (für Gemeindeveranstaltungen, Bürobedarf, Reinigung etc.), Nutzung von Flächen und Grünanlagen, Mobilität. Daraus werden im Rahmen des Zertifizierungsprozesses aus der Gemeinde heraus Maßnahmen identifiziert und umgesetzt, die einen nachhaltigeren, umweltschonenderen und klimafreundlicheren Umgang mit den Ressourcen ermöglichen. Als hilfreiches Instrument für die Erfassung sowie das Monitoring und die Bewertung hat sich dabei das „Grüne Datenkonto“ erwiesen. 

Der Auftrag Gottes an uns Menschen zur Bewahrung der Schöpfung wird auf diese Weise heruntergebrochen in das tägliche Gemeindeleben. Während der Prozess im Kern vom Umweltteam getragen wird und die Gesamtverantwortung beim Kirchenvorstand liegt, werden alle Gemeindeglieder, die verschiedenen Gremien und Gruppen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert, sich zu beteiligen. Auch die Kommunikation der Gemeinde sowie die pädagogische und theologische Arbeit werden in die Überlegungen miteinbezogen. Unterstützt wird die Gemeinde in dem Prozess von einer externen Auditorin. So entsteht ein breit verankertes Umweltprogramm, das kontinuierlich umgesetzt und evaluiert wird. Als willkommener Nebeneffekt werden auch Einsparmöglichkeiten geschaffen, die die laufenden Betriebskosten der Gemeinde reduzieren. 

Das Zertifikat des „Grünen Gockels“ bestätigt dieses Engagement nach außen und wird von einer/einem kirchlichen Umweltrevisor/-revisorin erteilt. Es ermöglicht u. a. zusätzliche Zuschüsse der Landeskirche von 5% zu allen Baumaßnahmen und ist in der Regel vier Jahre gültig. Die Kirchengemeinde wird zugleich Mitglied im ökumenischen Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement KirUm.