Was diesen Film auszeichnet
Der Film kam 2005 in die Kinos und hat zahlreiche Preise gewonnen. Mehrfach wurde Julia Jentzsch für ihre Darstellung Sophie Scholls ausgezeichnet. Es geht um deren letzte Tage, die Vorbereitung und Durchführung der Flugblattaktion im Lichthof der Universität, die Festnahme und dann die Gespräche auf der Zelle, die Verhöre durch den Gestapo-Ermittler Robert Mohr und schließlich den Schauprozess vor dem Volksgerichtshof durch dessen Vorsitzenden Roland Freisler.
In viele Szenen sind Berichte von Zeitzeugen, Verhörund Gerichtsprotokolle oder ältere Briefäußerungen Sophie Scholls eingeflossen. Der Film möchte der historischen Situation so nahe wie möglich kommen.
Und so ahnt man etwas von Sophie Scholls Standhaftigkeit angesichts der herabwürdigenden Angriffe Freislers, aber auch von ihrem vertrauensvollen und zugleich suchenden Gebet, davon, wie ihr Glaube sie bis zuletzt begleitet: In der letzten Begegnung mit ihren Eltern spricht sie von der Gewissheit, dass sie sich alle im Himmel wiedersehen werden. Ihre Mutter spricht ihr noch ein Wort zu: „Jesus“. Mehr muss sie nicht sagen, ihre Tochter weiß, was gemeint ist. Und Sophie antwortet: „Ja, Mutter – und du auch.“ Nur Mutter und Tochter haben ganz verstanden, was dieser Wortwechsel bedeutet. Aber vielleicht darf man es so verstehen: Die Mutter gibt ihr den Namen mit, der durch die Schrecken des Todes führen kann. Sophie nimmt das an, will aber ihrer Mutter sofort sagen, dass nicht nur Jesus, sondern auch sie für Sophie Scholl tragende Bedeutung hat. Es ist ein bewegender Moment, innig und voll Liebe, voll Glaube und Seelenstärke, zugleich herzzerreißend traurig.
Jugendliche diskutieren den Film
Wir haben den Film mit KonfirmandInnen angeschaut. Sie finden, dass Sophie Scholl ein Vorbild ist, weil sie eine eigene Meinung hat, diese frei sagt und zu ihr bis zuletzt steht. Wie sie sich vor Gericht verhält, das finden viele „cool“. Sophie Scholl sage da Dinge, die doch offensichtlich waren und gegen die auch die Nazis nichts sagen konnten. Andere allerdings meinen, die Flugblattaktion in der Uni wäre nicht gut geplant gewesen. Hätten sie nicht besser planen sollen, wie sie versteckt in den Lichthof kommen, ohne sich so verdächtig zu machen? Fragen, die bis heute beschäftigen. Was ging in Hans und Sophie Scholl vor, ein so hohes Risiko in Kauf zu nehmen?
Einladung zum Kinoabend
Übrigens wolllen wir diesen Film auch in der Gemeinde anschauen und uns darüber austauschen. Wenn es die Coronalage erlaubt: im Gemeindehaus der Jubilatekirche. Wahrscheinlich aber über zoom (mit den bekannten Zugangsdaten unserer Gemeinde). Kommen Sie dazu und lassen Sie eine beeindruckende Gestalt des 20. Jahrhunderts auf sich wirken! Termin: Donnerstag, 25.3.,19.00 Uhr.