Leuchtende Kinderaugen und Gemeinschaft: Dieses Jahr bin ich zum 13. Mal bei der Kinderbibelwoche in Putzbrunn dabei.
Jedes Jahr aufs Neue sind die drei Tage etwas Besonderes für mich. Als ich das erste Mal teilnahm, war ich 6 Jahre alt und sehr aufgeregt. Was würde mich erwarten?
Glücklicherweise wusste ich, dass auch andere Kinder aus meiner Klasse dabei sein würden. Wie alle anderen Kinder auch, habe ich mich von Anfang an wohl gefühlt in der Gemeinschaft. Wir hatten viel Freude beim gemeinsamen Basteln, Singen und Spielen. Klippi und das Theaterstück in der Kirche wurden über die Jahre auch ein fester Bestandteil, ohne den wir uns die Kinderbibelwoche
nicht vorstellen konnten. Es war schön, dass es Rituale gab, die gleichen Lieder gesungen wurden. Krönender und feierlicher Abschluss waren das gemeinsame Mittagessen und der anschließende Gottesdienst zum Ausklang. Es war schön, den Eltern zeigen zu können, was man in den drei Tagen so alles gebastelt, gelernt und geschafft hatte.
Über die Jahre hinweg wuchs ich über das Grundschulalter hinaus und somit gleich in die Rolle einer Betreuerin hinein. Auch in den letzten Jahren war es für mich eine Herzensangelegenheit, ein Stück weit dazu beizutragen, dass die Kinder schöne und liebevolle Momente als Erinnerung in ihr Leben mitnehmen konnten, sich Teil einer Gemeinschaft fühlten, die nicht wie im schulischen Kontext auf Leistung ausgerichtet ist.
Für jedes Kind war etwas dabei: Spielen und auch mal im Hof toben, Theater anschauen, Basteln und sich über die Bibelgeschichten austauschen. Nicht zu vergessen, die traditionellen „Putzbrunner Kinderbibelwochen-Songs“: „Einfach spitze!“ und „Über, unter, neben mir!“ Die Kinderbibelwoche hat einen so nachhaltigen Eindruck auf die Kinder, dass man selbst noch eine lange Zeit später irgendwo in Putzbrunn mit einem fröhlichen „Hallo!“ begrüßt wird.
Und noch etwas ist besonders: Die Kinder kommen immer wieder, jedes Jahr aufs Neue. Es ist einfach eine gute Balance zwischen ernsthaften Gesprächen und viel Spaß in der Gemeinschaft.
In all den Jahren war es unvorstellbar für mich, dass die Kinderbibelwoche einmal nicht stattfinden sollte. Doch das Corona-Virus hat auch für so viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen gravierenden Einschnitt zur Folge:
Es gab in diesem Jahr keine gemeinsamen Gottesdienste und auch keine Gruppenbetreuung. Die Kinder konnten sich ein Video ansehen und die Bastelmaterialien in der Kirche abholen. Das Gebastelte konnte man als Fotografie wieder in der Kirche aufhängen.
Gerade in schwierigen Zeiten brauchen wir alle Halt und Orientierung. Daher ist es wichtig, dass das Angebot zumindest in einer anderen Form möglich war. Ich finde es sehr schade, dass es dieses
Jahr so ablaufen musste und kann nur hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder unsere traditionelle Form der Kinderbibelwoche leben dürfen!
Noreen Regner